Stellungnahme zum Problem der Gewalt gegen Frauen
Viele Frauen erleben Gewalt, manche wiederholt (s. Tab. 1). Körperliche Misshandlungen, Vergewaltigungen und sexuelle Nötigungen können zu psychischen Traumatisierungen, körperlichen Verletzungen, Komplikationen in der Schwangerschaft, chronischen Erkrankungen und mitunter sogar zum Tod führen (Homberg et al. 2008). Die Täter sind den Betroffenen zumeist gut bekannt: Bei der Hälfte der Fälle handelt es sich um aktuelle oder frühere Partner und Partnerinnen, oft auch um andere Familienmitglieder oder Bekannte. Viele Frauen haben zum Zeitpunkt der Gewalt Kinder, die als Zeugen oder direkt mitbetroffen sind (Schröttle & Müller 2004). Diese leiden ebenso wie die betroffenen Frauen nicht nur aktuell, sondern oft dauerhaft unter den körperlichen und psychischen Gewaltfolgen (Homberg et al. 2008, Kavemann 2013).