Nachruf auf Prof. Dr. Arthur Wischnik
Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG) trauert um Prof. Dr. Arthur Wischnik, der am 3. März 2024 verstorben ist. Der langjährige Direktor der Frauenklinik Augsburg hat sich in hohem Maße für die Patientinnenbeteiligung und ärztliche Weiterbildung engagiert und bleibt seinen Wegbegleitern als leidenschaftlicher Arzt in Erinnerung. Ein Nachruf von Prof. Dr. Wolfgang Janni mit Prof. Dr. Christian Dannecker, Dr. Manuela Franitza, Dr. Thomas Jung und Dr. Jacqueline Sagasser.
Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. trauert um Professor Dr. Arthur Wischnik, der am 3. März 2024 friedlich im Kreis seiner Familie für immer eingeschlafen ist.
Arthur Wischnik wuchs in seiner Heimatstadt München auf und studierte nach einem Bestenabitur an der Ludwig-Maximilians-Universität München Medizin. Nach dem Studium fokussierte er sich zunächst auf eine experimentelle Dissertation am Deutschen Herzzentrum, die er mit „summa cum laude“ abschloss – sicher auch eine wichtige Grundlage für sein späteres Interesse an wissenschaftlicher Arbeit.
Ein Leben im Dienst der Medizin
In den Frauenkliniken Donauwörth und in der Krankenanstalt München Rotes Kreuz absolvierte er seine Facharztausbildung und war weiterhin wissenschaftlich tätig, sodass er 1985 extern an der Technischen Universität München für das Fach Frauenheilkunde und Geburtshilfe habilitieren konnte. 1986 setzte er seine berufliche Laufbahn als leitender Oberarzt an der Frauenklinik Mannheim universitär fort und wurde dort schließlich zum ständigen Vertreter des Klinikdirektors benannt. Die Verleihung des Smithsonian Awards für seine geburtshilflichen Modellierungsmodelle führte ihn noch abschließend von München nach Washington D.C.
1995 wurde Prof. Dr. Wischnik zum Direktor der Frauenklinik Augsburg berufen, die er bis zu seinem Ausscheiden
2017 entscheidend prägte. Er entwickelte in Nachfolge von Prof. Dr. Holzmann die Klinik kontinuierlich zu einer modernen Abteilung weiter und etablierte interdisziplinäre Brust- und Genitalkrebszentren. Den ihm anvertrauten Patientinnen die bestmögliche State of the Art-Behandlung zu ermöglichen, stand für Prof. Dr. Wischnik im Mittelpunkt seiner chefärztlichen Verantwortung. Dieses Verständnis vermittelte er nicht nur in seiner eigenen Abteilung, sondern auch über fast zwei Jahrzehnte durch die legendären Vorbereitungskurse für junge Kolleginnen und Kollegen vor der fachärztlichen Prüfung, für die das Klinikum Augsburg Anziehungspunkt für Kolleginnen und Kollegen aus ganz Deutschland war.
Mentor mit Herz und leidenschaftlicher Pionier der Patientinnenbeteiligung
Der Arzt und Chef Prof. Dr. Wischnik beeindruckte durch seine freundliche, zugewandte und humorvolle Beharrlichkeit, die ihn auch in schwierigen Situationen begleitete. Für seine Patientinnen ebnete dies oft den Weg zur Heilung – seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedeutete dies die Gewissheit, ihren Chef immer uneingeschränkt hinter sich zu haben. Prof. Dr. Wischnik war zudem ein Vorreiter bei der Patientinnenbeteiligung, gestaltete wissenschaftliche Studien zusammen mit Patientenvertretern und nicht zuletzt den Aufbau des jährlichen Kongresses „Diplompatientin“ mit. Als Chefarzt und später als Ärztlicher Direktor des Zentralklinikums Augsburg gab er entscheidende Impulse für die spätere Ernennung zum Universitätsklinikum Augsburg – ohne ihn gäbe es das Universitätsklinikum nicht in seiner jetzigen Form.
Prof. Dr. Wischnik hat Generationen von Frauenärztinnen und Frauenärzte geprägt und wesentlich dazu beigetragen, sie zu gewissenhaften und leidenschaftlichen Ärztinnen und Ärzten und wertvollen Menschen zu entwickeln. Mit Schmerz, aber noch viel mehr Dankbarkeit nehmen wir Abschied und verneigen uns vor diesem großen Vertreter unseres Faches.
Prof. Dr. W. Janni mit Prof. Dr. C. Dannecker, Dr. M. Franitza, Dr. Th. Jung und Dr. J. Sagasser
im Namen der DGGG und des Teams der Universitätsfrauenklinik Augsburg
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