Berlin, im Januar 2012

Empfehlungen für die Entfernung von Implantaten

Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW), der Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS) und der Arbeitsgemeinschaft für wiederherstellende Operationsverfahren in der Gynäkologie (AWOgyn) der DGGG

Wenn eine Frau sich nach Beratung durch ihre betreuenden Ärztinnen und Ärzten entschließt, ein Brustimplantat entfernen zu lassen, dann sollte hierbei eine sorgfältige Untersuchung und Dokumentation erfolgen.

Diese Empfehlung wurde von der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie mit ihrer Arbeitsgemeinschaft ästhetische, plastische und wiederherstellende Operationsverfahren in der Gynäkologie (AWOgyn), der Deutschen Gesellschaft für Senologie und der Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie herausgegeben. Sie berücksichtigt den Vorschlag der französischen INCa-Expertenkommission vom 22. Dezember 2011. 

Die Empfehlung enthält eine Untersuchung mit bildgebenden Verfahren – Mammografie und Ultraschall – und eine sehr genaue Untersuchung des Gewebes und möglicher Flüssigkeitsansammlungen um das Implantat herum. Wenn Hautveränderungen an der Brust aufgetreten sind, sollten sie mit einem Foto dokumentiert und ebenfalls untersucht werden. Wird ein so genanntes Lymphom diagnostiziert, so sollte dies an das Bundesinstitut für Arzneimittel gemeldet werden. 

„Wir wollen unseren Patientinnen größtmögliche Sicherheit darüber geben, welche möglichen Schäden durch das Implantat in ihrem Körper entstanden sein könnten und ihr die Gewissheit geben, dass keine Langzeitfolgen zu befürchten sind“, so Prof. Klaus Friese, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. 

Zudem empfiehlt die DGGG, dass die Entfernung von Implantaten, die Explantation, im Implantatregister dokumentiert wird, das die AWOgyn seit 20 Jahren führt. Das Register wurde vor wenigen Monaten überarbeitet und enthält ab sofort auch eine Möglichkeit, speziell alle Befunde zur Explantation der PIP-Implantate zu dokumentieren.
© DGGG 2012


Nicht zur Veröffentlichung bestimmt:

Ihre Gesprächspartner:  
Prof. Dr. med. Klaus Friese, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, Direktor der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Ludwig-Maximilian-Universität München, Campus Innenstadt und Großhadern, Maistr. 11, 80337 München. Tel. 089-5160-4100.

Dr. med. Carolin Nestle-Krämling, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für wiederherstellende Operationsverfahren in der Gynäkologie (AWOgyn) und Mitglied im Präsidium der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Chefärztin der Abteilung für Senologie, Sana Krankenhaus Gerresheim, Gräulinger Str. 120, 40625 Düsseldorf, Tel: 0211-2800-3504

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